Interim Management im Mittelstand

Interim Management im Mittelstand

Der deutsche Markt für Interim Management wächst jährlich mit zweistelligen Raten. Dieses Wachstum ist Teil des allgemeinen Trends zu flexibleren Arbeitsbedingungen. Interim Management entstand in den 70er und 80er Jahren zunächst in den Niederlanden und in Großbritannien. Seit den 90er Jahren setzt sich der befristete Einsatz von Führungskräften auch in Deutschland durch.
Was ist Interim Management eigentlich? Ein Interim-Manager übernimmt für eine bestimmte Zeit eine Führungsposition im Unternehmen. Vom Unternehmensberater unterscheidet er sich durch einen besonders intensiven Einsatz und durch die Übernahme der vollen Ergebnisverantwortung in einer Linienfunktion oder als Projektleiter.

Der Markt für Interim Manager ist nicht transparent. Viele Führungskräfte bezeichnen sich selbst als Interim Manager, ohne diese Tätigkeit dauerhaft ausüben zu wollen. Die Schätzungen zur Anzahl der Interim Manager in Deutschland schwanken zwischen 1.500 und mehr als 10.000. Während das Marktvolumen vor zehn Jahren noch bei wenigen 100 Millionen Euro lag, dürfte es durch das schnelle Wachstum inzwischen mehr als 2 Milliarden Euro erreicht haben.
Für die Vermittlung von Interim Managern gibt es eine Reihe von Agenturen, sogenannte Interim Management Provider. Insgesamt verfügen sie jedoch nur über einen Marktanteil von höchstens 20 Prozent. Die meisten Mandate gewinnen Interim Manager durch Eigenakquisition über persönliche Netzwerke und im eigenen Klientenbestand. Multiplikatoren wie Steuerberater und Kapitalgeber sind die wichtige Partner: Online-Dienste und insbesondere Vermittlungs-Plattformen gewinnen hier an Bedeutung.
Interim Management kommt insbesondere im Mittelstand vor.  Insbesondere Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus gehören zu den häufigsten und wichtigsten Auftraggebern von Interim Managern. Vielfach werden diese mit “Feuerwehr”-Aufgaben bedacht, zum Beispiel als Geschäftsführer oder Bereichsleiter zur Vakanzüberbrückung. In den letzten Jahren haben jedoch vielfältige Aufgaben, die besondere Erfahrungen verlangen, vor allem bei der Steuerung komplexer Projekte oder Transformationsprogramme, der Akquisition und Integration fremder Unternehmen, der Ertragssteigerung und der Markterschließung an Bedeutung gewonnen.
Interim Manager sind selbständig tätig. Daher fallen für den Auftraggeber keine gesetzlichen oder freiwilligen Sozialleistungen an (Sozialversicherungsbeiträge, Urlaub, Lohnfortzahlungen etc.). Die Tagessätze erreichten bisher bei weitem nicht das Niveau derjenigen von Unternehmensberatern. Gelegentlich wird auch eine partiell erfolgsabhängige Vergütung vereinbart.
Vorteile beim Einsatz von interim Managern ergeben sich für die Unternehmen durch kurzfristige Verfügbarkeit, valide Branchen- oder Funktionsexpertise (“Do-How” anstatt nur Know-How), und Umsetzungsstärke. Erfolgreiche Interim Manager sind sehr erfahren, schnell in der Einarbeitung in neue Aufgaben und äußerst umsetzungsstark. So lassen sich auch dringende Aufgaben und aufwendige Projekte schnell und mit Erfolg erledigen – der Klient erhält nicht nur Berichtsbände, sondern es werden messbare Resultate erzielt!

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