Autor: Jürgen Fuchs
Illustrationen: Marja C. Hirsche und Horst Schwarz
Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch
Ein Bilderbuch für Manager?
Manager sind es gewohnt, Sachvorgänge zu bewerten. Dazu studieren sie die erläuternden Beschreibungen und Kalkulationen. Viel Papier, Präsentationen und Grafiken. Eigentlich fehlt ihnen dazu die erforderliche Zeit. Darum „kämpfen“ sie sich Seite für Seite durch viel Text, Berechnungen und Grafiken durch. Eine bildhafte Sprache ist diesen Werken fremd.
Und dabei sagen Bilder doch sprichwörtlich häufig mehr als 1.000 Seiten.
Das Buch wählt die bildhafte Sprache, untermalt durch Flip-Chart Darstellungen und humorvoll gestaltete Cartoons.
Der Autor Jürgen Fuchs ist Unternehmer-Berater, Buchautor und Dozent für „Philosophy & Economics“ an der Universität Bayreuth. Bis 2004 war er Mitglied der Geschäftsleitung der CSC Ploenzke AG und hat das Unternehmen in mehreren leitenden Funktionen wesentlich gestaltet. Nach seinem Studium der Mathematik, Physik und Philosophie war er zuvor zehn Jahre bei IBM tätig, zuletzt als Manager im Vertrieb. Er hilft Unternehmen, vitaler und menschlicher zu werden – für Mitarbeiter und Kunden: „Wertschöpfung durch Wertschätzung“. Seine Gedanken und Praxisbeispiele hat er in neun Büchern veröffentlicht. (Portrait „Der Autor“ Seite 198).
Viele Menschen erleben die tägliche Arbeit als „nichts Gutes“: Mühsal, Anstrengung, Not. Und tatsächlich meint das Wort Arbeit im Althochdeutschen eben diese Begriffe. Erst durch Martin Luther wandelte sich diesen Begriff. Er sah im Wort Arbeit eine sinnvolle Tätigkeit, im Sinne der Berufung jedes einzelnen Menschen. (Seite 21). Ausgehend von solch einfachen Klärungen entwickelt Jürgen Fuchs in einer bildhaften Sprache eine andere Sicht auf Unternehmen, in denen der Mensch und die Wertschöpfung im Mittelpunkt stehen. Zugleich legt er humorvoll und mit Witz den Finger in so manche Wunde. Er zeigt auf, wie es eben anders, besser sein könnte, wenn wir den Betrachtungswinkel ändern, oder einfach die Dinge um 90 ° kippen. Dabei entwickelt er ein neues Modell, „dem neuen Denken und neuen Handeln nichts mehr im Wege“ steht.
Der Wert des Buches erschließt sich aus wirklich einfachen Vergleichen und Bildern, die dem Leser das in vielen deutschen Unternehmen vorherrschende Trugbild wie ein Spiegel vor die Augen hält.
„In unserer Arbeitswelt sprechen wir in Bildern: von Abteilungen, die sich abteilen, von Untergebenen, die unten sind und geben, oder von Zuständigen, die ständig zu sind. In kurzen Geschichten zeigt Jürgen Furch, wie Bilder unser Denken beeinflussen – ohne dass wir es merken. Oft sind es Zerrbilder: die das Leben malte. Frisch aus dem Alltag der Unternehmen. Oder Trugbilder, die uns betrügen und das Leben schwermachen. Aber auch Vorbilder und Leitbilder, die uns Hoffnung machen auf eine menschliche Arbeitswelt. Jürgen Fuchs zeigt uns, was unsere Worte über unser Denken verraten. Und er ebnet gleichzeitig den Weg, wie wir festgefahrene Einstellungen ändern können. Damit Arbeit und Führung wieder richtig Freude machen.“ (Buchrückseite Umschlag).
Das Buch umfasst 198 Seiten. Die Abschnitte sind kurz gehalten und erleichtern das Lesen und das Verständnis. Die Bilder, Grafiken und Cartoons unterstützen das Verständnis. Der Lesefluss wird dadurch sehr erleichtert. Darin liegt aber auch die „Gefahr“, das Buch an einem Stück zu lesen, so spannend erschließt sich der Inhalt.
Ich empfehle das Bilderbuch allen Führungskräften, die sich auf den Weg machen wollen, das ihnen anvertraute Unternehmen fit zu machen für einen neuen Weg des wertschätzenden menschlichen Umgangs miteinander. Das Buch zeichnet ein neues Bild von Führung, nicht mehr länger Oben und Unten, Vorgesetzter und Untergebener, sondern ein aktives und von Zwängen entfesseltes Miteinander.
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