Robert Kilian: Herr Chmiel, die Web Shield Ltd bezeichnet sich auf ihrer Webseite als „Spezialisten für Due Diligence-Prüfungen und Monitoringverfahren von Acquiring Banken, Internet Payment Services und Affiliate-Netzwerken“. Das klingt spannend, aber für den Laien eher unverständlich. Wie würden Sie einem Branchen-Fremden erklären, welchen Firmenzweck die Web Shield Ltd hat?
Chmiel: Ich gebe Ihnen Recht –für Personen in der Payment-Industrie sind das grundsätzlich geläufige Begriffe. Für einen Branchen-Fremden würde ich es so formulieren: Wir haben auf der einen Seite den „Due Diligence“- oder Prüfbereich. Nehmen wir den Fall, ein Internetunternehmen akzeptiert Kreditkarten. Die Web Shield Ltd sorgt dafür, dass dort keine illegalen Produkte oder Drogen verkauft werden; dass Minderjährigen der Zugriff auf Inhalte, die sie nicht sehen dürfen, verwehrt wird; oder dass keine kinderpornographischen Inhalte angeboten werden. Wir arbeiten in diesem Bereich z.B. mit der European Financial Coalition (EFC) im europäischen Raum sehr eng zusammen.Auf der anderen Seite gibt es den Monitoring- oder Überwachungsbereich. Das Internet ist sehr schnelllebig. Da können auf einer Webseite heute noch Blumen verkauft werden, und morgen können Sie dort eventuell illegale Produkte erhalten. Diese Webseiten müssen zur Sicherheit der Banken und Kreditkartenorganisationen überwacht werden, so dass keine derartigen Inhalte z.B. mit einer Visakarte bezahlt werden können.
Robert Kilian: Die Web Shield besteht seit 2011 – das ist noch gar nicht so lange. Trotzdem haben Sie in dieser Zeit schon viele etablierte Tools entwickelt und sich einen bekannten Namen in der Branche gemacht. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Chmiel: Die Web Shield Ltd ist ein Zusammenschluss sehr kompetenter Personen aus der IT- und Payment-Industrie. Wir haben versucht, die Probleme und Notwendigkeiten, die sich aus dem Risiko- und Betrugsbereich im Payment Business ergeben, zu analysieren – und dann technische Möglichkeiten zu schaffen, um einerseits präventiv vorzugehen, andererseits aber auch eine kontinuierliche Überwachung zu garantieren. Im Anschluss können wir diese Fälle dann genau untersuchen.
Robert Kilian: Was unterscheidet Sie von Ihren Wettbewerbern? Oder gibt es da etwa keine?
Chmiel: Doch, wir haben zwei große Wettbewerber. Unsere Qualitäten liegen darin, dass wir sehr mit dem Puls der Zeit gehen, versuchen, neue Betrugsmodelle schnell zu erkennen und diese Ergebnisse dann direkt in unsere Tools und Software mit einfließen zu lassen. Wir sind in einem starken Dialog mit unseren Klienten, um festzustellen, wo die Bedürfnisse liegen.
Robert Kilian: Genau aus diesen Überlegungen heraus ist also auch Ihr neuestes Produkt – das KYC Shield – entstanden?! In Ihrem Pressematerial sprechen Sie von „der Online-Alternative zum Postident“. Brauchen wir so etwas?
Chmiel: Im Grunde war ein derartiges Produkt schon lange überfällig. Mit dem KYC Shield können sich Kunden online legitimieren – egal, ob am Feierabend, Wochenende oder mitten in der Nacht, ob Sie einen Desktop PC haben, oder ein Smartphone.
Robert Kilian: Mit dem KYC Shield muss ich also nicht mehr zu einer Postfiliale gehen, um mich dort auszuweisen – ich muss das Haus also für diesen Vorgang nicht einmal mehr verlassen.
Chmiel: Richtig. In der Payment Branche sprechen wir von einem sogenannten „Medienbruch“ – das bedeutet: viele Kaufvorgänge werden abgebrochen, und es kommt nie zu einem Kaufvertrag, weil der Kunde das Medium wechseln muss. Er müsste also zu einer Post gehen und sich nach den jeweiligen Öffnungszeiten richten. Mit dem KYC Shield können Sie am Abend z. B. einen Kredit am Computer beantragen, sich direkt und sofort online legitimieren und haben Ihr Geld bereits am nächsten Tag auf Ihrem Konto. Sogar eine Schufa-Bonitätsprüfung kann optional durchgeführt werden.
Oder: Sie möchten sich gerne einen Actionfilm ansehen, der eine Altersbeschränkung hat. Dazu müssten Sie sich erst per Postident ausweisen. Mit dem KYC Shield können Sie direkt von daheim online und ohne lange Wartezeiten eine Altersverifikation vornehmen – und der Videoabend kann sofort beginnen.
Robert Kilian: Wie läuft solch ein Legitimationsprozess ab?
Chmiel: Per Webcam oder optional auch per Smartphone übermittelt uns der Kunde ein Bild seines Ausweises, welches dann in das KYC Shield System übernommen und automatisch ausgelesen wird. Danach wird der Kunde gebeten, ein 3-sekündiges Video aufzunehmen, das an das System übermittelt und im Anschluss verifiziert wird. Daraufhin erhält der Kunde einen TAN Code auf seine Emailadresse oder sein Mobilfunkgerät. Diesen Code muss der Kunde dann nur noch in der darauf folgenden kurzen Videokonferenz wiedergeben – und der Legitimationsprozess ist beendet; alles in allem brauchen Sie für diesen Vorgang etwa drei Minuten.
Robert Kilian: Das klingt erst einmal revolutionär. Eine Frage drängt sich jedoch auf: wie sicher ist diese Form der Legitimation? Selbst das BKA warnte davor, dass man beim Preisgeben persönlicher Daten im Internet mehr als vorsichtig sein soll.
Chmiel: Das KYC Shield ist mit den strengen und sinnvollen Anforderungen der BaFin im Hinblick auf die Fernlegitimation im Einklang. Uns ist bewusst, dass es sich um einen sensiblen Vorgang mit privaten Daten handelt. Daher haben wir speziell geschulte, vertrauensvolle Mitarbeiter, die jeden Fall zudem im Vier-Augen-Prinzip überwachen. Im Hintergrund prüfen wir außerdem sogar Sanktions-, Betrugs- und Terrorlisten. Durch die TAN Code Bestätigung, die nachfolgende Videokonferenz und den biometrischen Abgleich in Form von übermittelten Videos, Bildern und der Live-Konferenz kann eine Legitimation auf höchstem Sicherheitsniveau erfolgen.
Robert Kilian: Viele – gerade ältere – Menschen sind verunsichert von Phishing-Mails oder Fake-Emails von angeblich offizieller Bankseite. Welche Faktoren versichern mir, dass ich wirklich mit einer offiziellen Legitimationsstelle verbunden bin und nicht mit einem Ganoven?
Chmiel: Das KYC Shield wird direkt auf der jeweiligen Seite der Bank implementiert. Nur über die offizielle Webseite unserer Partner gelangen Sie auch zum Legitimationsprozess.
Robert Kilian: Jetzt haben wir bereits über die Vorteile des KYC Shields für den Kunden gesprochen. Welche Vorteile hat ein Händler vom KYC Shield?
Chmiel: Er kann den Legitimationsprozess unter höchsten Sicherheitsstandards an uns als einen zuverlässigen Dritten outsourcen. Je nach den gesetzlichen Gegebenheiten ist unser Tool durch seinen modularen Aufbau an jedes Land und seine Bestimmungen anpassbar. Der vorher bereits erwähnte Medienbruch – also der Fakt, dass der Kunde beim Postident eine Postfiliale aufsuchen muss – fällt weg. Somit notiert der Händler viel mehr Vertragsabschlüsse. Bricht der Kunden den Legitimierungsprozess aus irgendwelchen Gründen dennoch ab, leiten wir sofort den Offline-Legitimationsprozess ein. Der Händler hat demnach nicht nur mehr Verkäufe, sondern außerdem auch keine zusätzliche Arbeit – wir übernehmen das alles für ihn.Ein weiterer Vorteil ist auch: Die Handelsvertreter einer Firma müssen im Geldwäsche-Bereich nicht mehr speziell geschult werden. Mit dem KYC Shield können Sie die Legitimierung der Kunden direkt vor Ort online – z.B. mit einem iPad – durchführen. Durch den einfachen und prompten Legitimierungsprozess können Abschlüsse sofort getätigt werden. Detaillierte Informationen für Händler sowie Kunden findet man natürlich auch auf unserer Webseite www.kycshield.com.
Robert Kilian: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit Ihrem neuen Tool!
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